Entgegnung Kurzform:
In der letzten Ausgabe dieses Magazins gab es ein „Freies Wort“ von Niki Glattauer mit
dem befremdlichen Titel „Lehrer 007 toppt Unterricht 4.0“. Nach deren sinnerfassenden Lektüre lässt sich diese Wortspende auf eine verständlichere, aber dadurch nicht richtigere
Botschaft „Traditioneller Unterricht mit Stimme, Kreide und Tafel sticht digitale Medien“ verdichten. Der Bestseller-Autor und Lehrer hätte sich auch die Binsenweisheiten über die Bedeutung
zwischenmenschlicher Beziehungen im Lernprozess ersparen können. Diesen kommt gerade durch den Einsatz digitaler Bildungstechnologien eine bedeutende Rolle zu.
Der schulpolitische (Kampf)Begriff Digitale Bildung wird wie so oft auf das Lernen mit
digitalen Medien reduziert. Dabei ist Digitale Bildung vielmehr unabdingbarer Teil einer umfassenden Allgemein- und Berufsbildung. Sie muß einen angemessenen Platz in allen Bildungsplänen und in
der Unterrichtsrealität haben.
Glattauer diskreditiert überdies seine Kollegenschaft an der eigenen Neuen
Mittelschule, die „Neue Mittel“ in der Schulbezeichnung führt. Weiters stehen seine Ausführungen im Gegensatz zum heuer von LH Dr. Kaiser proklamierten Jahr der Digitalen Bildung, in dem die
Kärntner Schulen digitale Technologien als Methode und Gegenstand verstärkt thematisieren. Das ist ist nicht nur für unser Bundesland eine notwendige Bedingung für die Bewältigung und aktive
Gestaltung unserer digital geprägten Zukunft, in der die Lehrerinnen 007 bereits von einem Unterricht 5.0 träumen dürfen.
Peter Micheuz